Fine Arts Resonanzen
Galerie Henkel, Berlin
... In dieser jungen Kunst finden wir keinen zeitgenössisch üblichen Zynismus, keine blinde Spontanietät, keine pietätlos spöttisch überlegene Ausdruckshaltung, auch keine ungefähre, vieldeutig verschwommene oder naive Gefühlsromantik, keine „coolness” oder abwertende Verächtlichkeit, keine verhärmte Anklage oder routiniert mechanische Betroffenen-Thematik, keine Untergangsmentalität.
Abseits von Event-Künsten oder Geschicklichkeits-Übung wird eher Intensität und Eindringlichkeit von Ausdruck und Malweise entwickelt, die Gelerntes nicht verschmäht oder leugnet, sondern Angeeignetes verwandelt, nachdrücklich und systematisch in eigene Handschrift und Inhalte transformiert. ...
... Wir entdecken den prägnanten Umgang mit der Malfläche in aktiver, gespannter Aufmerksamkeit des Erwägens, die Arbeit an der Klarheit und Eindringlichkeit in Aufbau und Duktus. Man kann sie ihren Werken anvertrauen. ...
... Tina Sackermann befindet sich mitten in einem arbeitsintensiven, künstlerischen Leben. Aus der ”Zufalls-Gefühls-Malerei” hat sie sich mit System und eigenstädiger Symbolsprache sowie eigenartiger Intensität des Forschens herausgedreht. Wir freuen uns über jeden professionellen nachhaltig wirkenden, sinnlich-neuen Bildgedanken, der den Horizont erweitert.
In diesem Sinne ein Gedicht von Else Lasker-Schüler:
bis sie zerfließen und enthüllen ihre Bahn.
Ich schwebte einsamlich die Welten all hinan,
entzifferte die Sternoglyphen und die Mondeszeichen
und fragte mich scheu,
ob und wann ich einst geboren wurde und wozu.
Mit einem schönen Kleid aus Zweifel war ich angetan
wie jedes Bild, das ich von dieser Welt gewann.”